Office: VBA Excel Schlüsselwort 'set' Erklärung

Hallo liebe Gemeinde

Eine Prozedur beginnt mit:

Set Bereich = Sheets("Tabelle14")

Wofür steht dieses "Set" ? Wozu braucht man das?

Die VBA Hilfe ist wie immer nicht aufschlussreich.

Gruß und Dank vom VBA Greenhorn.

:)

 

Hi Tom,
eine "normale" Variable kannst Du mit:
Variable=Wert
bestimmen.
Wenn die Variable aber z.B. eine Range ist, also:
Dim Zelle as Range
am Anfang steht, dann muss diese Variable mit:
Set Zelle = Range("A1:A20") definiert werden.
Warum das so ist kann ich leider auch nicht erklären (Bill vielleicht) aber es ist halt so!
Aber vielleicht weiß ja sonst jemand den Sinn dahinter?!

 

Hallo T.,

im Gegensatz zu "gewöhnlichen" Variablen, denen ein Wert (z.B. Zahl, String, Datum etc.) zugewiesen werden kann, gibt es in der Programmierung auch sog. "Objektvariablen". Diese beinhalten keine Werte, sondern Objekte.
Die möglichen Objekte hängen von der Anwendung bzw. Programmiersprachen und den referenzierten Bibliotheken (z.B. DLLs) ab.

Diese Objektvariablen beinhalten nicht direkt einen Wert, sondern eine Klasse mit den typischen Eigenschaften und Methoden des Objektes.

Beispiel : Excel arbeitet mit Mappen, Tabellenblättern, Zellen, Zeilen,Spalten, Bereichen, Diagrammen etc. Das sind alles Excel-spezifische Objekte, die man per Objektvariablen referenzieren kann.
Möchte man z.B. irgendetwas mit der gerade geöffneten Mappe "Mappe1" anstellen, dann könnte man diese per Objektvariable ansprechen :
Dim wbMappe1 as Workbook 'Deklaration der Variablen
Set wbMappe1 = Workbooks("Mappe1") 'Objektzuweisung an Variable

mit wbMappe1 kann man nun all die schönen Dinge tun, die man mit einer Mappe eben anstellen kann : speichern, drucken, Blätter hinzufügen, Dateieigenschaften ändern etc., z.B. so :
wbMappe1.SaveAs "C:\Ordner\Meine Mappe.xls" 'Mappe speichern

Immer dann, wenn man also Objekte an OBJEKTVARIABLEN übergeben möchte, muss man die Anweisung SET verwenden !

Mehr dazu findest Du unter dem Stichwort "Object" (VBA-Hilfe) oder allgemein (z.B. per GOOGLE) unter "Objektorientierte Programmierung" (bzw. engl. : "Object oriented programming" oder kurz "OOP" !)

 

Man muß allerdings dazusagen, daß die sehr alte Logik hinter dem 'Set' bei heutigen Programmiersprachen nicht mehr so ganz überzeugt.

Wertzuweisungen ohne, Objektzuweisungen mit Set.

Resultat: In .NET ist diese Unterscheidung komplett weggefallen.

Da geht immer

Code:

unabhängig davon, ob das ein Wert (1, 'Hallo') oder ein Objekt ist.

 

Hi,

dann möchte ich auch noch etwas anmerken. Eine Objektvariable enthält kein Objekt, sondern nur die Adresse des Objektes im Arbeitsspeicher. Das ist eine Zahl vom Typ Long, verbraucht also gerade mal 4 Bytes.

Objektvariablen welche auf Prozedurebene deklariert sind, werden beim verlassen der Prozedur (End bzw. Exit) automatisch wieder freigegeben. Nur selbstdeklarierte Klassen und Userforms sind speicheresistent und müssen explizit mit objVariable = Nothing freigegeben werden, auch wenn sie auf Prozedurebene deklariert sind. Falls du die Excelmappe von einem anderen Programm oder einer anderen Excelmappe aus steuerst, musst du vor dem beenden der Mappe alle lokalen und globalen Objektvariablen freigeben, da sonst die Mappe nicht sauber beendet wird. Das sieht man dann daran, dass das VBA-Projekt der Mappe noch im Projektexplorer zu sehen ist und noch Zugriff auf dessen Module besteht.

 

\@Nepumuk:

Gibt es eine Beweis (Beispielcode) für deine Theorie, das bei VBA lokale Objektverweise nach der Beenden der Prozedur nicht selbstständig freigegeben werden und der beschriebene Effekt auftritt.
Ich halte dies für ein sich verselbstständigtes Gerücht *wink.gif*.

Im folgenden Code hängt nix Code:

 

Hallo!

@Steffen0815

Nepumuk hat natürlich recht. Dieser Effekt tritt zum Beispiel dann auf, wenn eine Arbeitsmappe wärend der Makroausführung abstürzt, Excel/Word aber geöffnet bleibt. Öffnet man die Datei erneut, dann kann es passieren, dass die Datei zweimal im Projektexplorer erscheint und man auch auf beide Zugriff hat. Hatte ich selber erst vor kurzem wieder.

Gruß, René

 

\@Rene:

Ich denke, das hat nix mit der expliziten Verweisfreigabe zu tun.
Wenn das Makro abstürzt, wird der Code zum Freigeben der Objektverweise ohnehin nicht mehr durchlaufen.

 

Hallo Steffen,

du hast die Variablen nicht Lokal (auf Modulebene) sondern auf Prozedurebene deklariert. Und da werden sie durch End Sub wieder freigegeben. Teste das ganze mal so:

Option Explicit

Dim xlWB As Excel.Workbook
Dim xlSheet As Object

Sub test()
Set xlWB = Workbooks.Open("c:\tar\mytest.xls")
Set xlSheet = xlWB.Sheets("Tabelle1")
xlWB.Close
End Sub

Ich hätte vielleicht dazuschreiben sollen was ich unter Lokal und Global verstehe. *entsetzt

 

\@Nepumuk:
brauch ich nicht zu testen. So sind wir uns einig *wink.gif*

 

Es kann aber bestimmt nicht schaden, auch die Variablen auf Prozedurebene am Ende des Makros mit objVariable = Nothing separat freizugeben. Eventuell durch eine Fehlerkorrektur ergänzen. Man kann ja nie wissen.

 

Hallo,

... und das ist genau der Spruch, welcher mich seit Jahren zur Weißglut bringt *grins.

An sich ist das ja richtig, schaden tut es nicht. Aber bei Problemen wird halt immer wieder auf dieses für mich nicht bewiesene Phänomen hingewiesen, statt nach dem wirklichen Fehler zu suchen.